Pumpenleistung von 50 „Hannibal´s“ in 24 Stunden installiert

61 Helfer aus dem Geschäftsführerbereich Bremen, aus den Ortsverbänden Wardenburg, Bremerhaven und Bremen-Nord, haben am 21.08.02 innerhalb von 24 Stunden ein Schöpfwerk mit 50m Spundwand und 9 Riesen-Pumpen in der Jeetzel kurz vor Dannenberg errichtet.

Mit Hilfe von 3 Autokranen (80t, 100t und 160t) wurde Material von 14 Tiefladern, die meisten mit Pumpenmaterial aus Holland, auf einer zweispurigen Brücke, im Verlauf der B 216, nahe dem Ort Lüggau verbaut.

Ins Rollen kam das Mega-Projekt am Dienstag, den 20.08.02, als Jürgen Löschen aus dem OV Bremen-Nord als Fachberater in den Dannenberger Krisenstab zu einer Lagebesprechung gerufen wurde. Nach 2-stündiger Beratung wurde um 18.10 Uhr beschlossen, den Ort Dannenberg mittels einer Spundwand quer durch die Jeetzel vor einer weiteren Flutwelle aus der Elbe zu schützen. Um den schon existierenden Hochwasserpegel und weiteres zu erwartende Oberflächenwasser abführen zu können, wurden die größten in Nordeuropa erhältlichen Pumpen aus Holland geordert.

Nur 12 Stunden nach Auftragserteilung waren am Morgen des 21.08.02 ein Großteil der Pumpen vor Ort. Auch die Rammfirma für die Spundwand ließ nicht lange auf sich warten und so war um 8.00 Uhr bereits die 1.Spundbohle gerammt. Zur Koordinierung aller beteiligten Firmen und Hilfskräfte wurde Zugführer Martin Dreyer aus dem OV Bremen-Nord von der EAL Dannenberg als Leiter der UEAL eingesetzt.

Genau 20 Stunden nach dem ersten Rammschlag war die 50 m Spundwand, trotz eines zum Teil sehr schwierigem Untergrund, geschlossen und die Orte Dannenberg und alle weiteren Orte Fluss aufwärts, vor einer weiteren Flutwelle geschützt. Nun galt es schnellstmöglich die Pumpen mit einer Gesamtleitung von 12.500 Liter/Sekunde in Betrieb zu nehmen, um den Hochwasserpegel in Dannenberg zu senken. Dadurch würden auch die Deiche entlastet und die Gefahr eines Deichbruchs oder großflächige Durchsickerungen minimiert. Dieses geschah am Donnerstagmorgen gegen 08:00 Uhr nach 24 Stunden Einsatzdauer, Mitarbeiter der zuständigen Behörde (NLWK) hatten hierfür mehrere Tage veranschlagt. Bereits nach 10 Stunden Pumpenbetrieb, war am 22.08.02 um 18.00 Uhr der Pegel in Dannenberg um 60 cm gefallen.

Mit dieser gewaltigen und an der ganzen Jeetzel erkennbaren Entlastung erhielt man große Anerkennung aus allen Reihen. Behördenvertreter, Krisenstab, Bürgermeister, Landrat und Ministerpräsident Siegmar Gabriel bedankten sich bei den Helfern für diese außergewöhnliche Leistung.

Beeindruckt waren die Baufachleute der Firma FRANKI und der Niederländischen Firma van Heck, von dem guten Know-how und der großen Motivation, der ehrenamtlichen Helfer des THW´s, die nicht nur mit dem Bau eines Arbeitspontons und dem Ausleuchten der Baustelle wesentlichen Anteil am Gelingen dieser Aktion hatten, sondern auch bei der Montage von Pumpen und Pipelines halfen die THW-Helfer aus „Bremen und umzu“. Des Weiteren demontierten sie Brückengeländer lieferten Strom für Schweiß- und Montagearbeiten und waren maßgeblich an der Koordination der Einsatzstelle beteiligt.

Bericht:  OB Dreyer - OV-Bremen-Nord


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