Chronik des Ortsverbandes Bremen-Nord

Das Technische Hilfswerk Ortsverband (OV) Bremen-Nord hat seine Wurzeln in den ehemaligen Ortsverbänden Bremen-West und Bremen-Vegesack. Im Sommer 1995 wurden beide zum neuen Ortsverband "Nord" zusammengelegt. In folgender Chronik wird die Entwicklung des Vegesacker Verbandes ausführlich beschrieben.

Der "OV Vegesack" findet seine Geburtsstunde im Jahr 1958. Am 01.06.1958 - nach anfänglichen Schwierigkeiten im Jahr 1952 - wurde auf der Gründungsversammlung im Sitzungssaal des Finanzgebäudes am Sedanplatz, der THW Ortsverband Bremen-Vegesack ins Leben gerufen. Zuvor war auf dem Sedanplatz eine Schauübung durchgeführt worden. Zum ersten kommissarischen Ortsbeauftragten wurde der Kreisschornsteinfegermeister Otto Voigt ernannt. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Ortsgruppe Vegesack 38 Helfer, davon 32 Aktive.

Nach zahlreichen Umzügen und der vergeblichen Suche nach einer angemessenen Unterkunft landet der OV Vegesack im Jahr 1966 im hinteren Flügel vom Haus 91 im Überseeheim. Auch hier fanden sich wieder Helfer, die die jetzt zugesprochene Unterkunft für das Technische Hilfswerk Vegesack in ein ordentliches und sauberes Heim verwandeln. Diesen Helfern wurde u. a. auch in den Sechzigern das Helferzeichen in Gold verliehen. Erste Hilfeleistungen tätigten die freiwilligen Helfer Vegesacks schon 1959 bei der Uferbefestigung beim Bootshaus Farge oder an der Ochtummündung oder bei der Beseitigung von Schutt auf dem Sportplatz Rönnebeck. Eine richtige Waldbrand-Übung fand am 13.03.1960 in Schmidts Kiefern unter Leitung des Ortsbeauftragten Voigt statt. Bei weiteren zahlreichen Hilfeleistungen, sowie bei Übungen wird der „Technische Hilfsdienst“ immer als willkommener Retter angesehen.

In den sechziger Jahren hilft das THW u. a. bei zahlreichen Erdsprengungen und ist auch bei Übungen immer dabei. Ende der 60iger zählt das THW Bremen-Vegesack rund 300 Männer, darunter Angehörige der „Reserve“. Die Presse schrieb “Sie sind stets einsatzbereit um überall helfen zu können.“ Um auch auf Hochwassergefahren vorbereitet zu sein fand Pfingsten 1968 die erste große Wasserübung auf dem Harriersand statt, die auch heute noch zum festen Bestandteil der Ausbildung gehört. Zu den weiteren zahlreichen Hilfeleistungen gehörte auch der Brückenbau über die Blumenthaler Aue 1972. In den Folgejahren baute das THW einen Abenteuerspielplatz und weitere Brücken für kürzere Wege. Auch an Bundeswettkämpfen nahm das THW Vegesack regelmäßig teil und stellte sein Können unter Beweis.

1978 wurde das 20jährige Bestehen des Technischen Hilfswerks gefeiert. Der damalige neue Ortsbeauftragte Günther Schröder sprach den Helfern und Helferinnen Dank für ihre uneigennützige Arbeit aus und es wurden zahlreiche Helferzeichen in Gold mit Kranz verliehen. 1979 war erneut das THW Vegesack gefragt, nach der großen Mühlenexplosion der Bremer Roland Mühle waren auch 50 Mitglieder des THW mit schweren Räumgeräten 3 Tage lang Tag und Nacht im Einsat.

1980 verbesserte ein neuer Gerätekraftwagen mit modernster Ausrüstung die Arbeit der freiwilligen Helfer. Kurz darauf folgte die Übergabe von 5 neuen Lastwagen, diese Fahrzeuge sollten bei dem Instandsetzungszug ausrangiertes Gerät ersetzten und so dazu beitragen, die Hilfsmittel auf dem technisch neuesten Stand zu halten. 1981 war das THW in Lesum nun mit einem ansehnlichen Fahrzeugpark ausgestattet. Es kamen noch einmal vier Fahrzeuge dazu, drei Mannschaftskraftwagen und ein Kipper.

Zum 25-jährigen Jubiläum lud das THW zum Tag der offenen Tür ein und begrüßte seine Gäste mit einer Vorführung von Feuerwehr und THW. Kurz darauf empfing das THW Bremen-Nord hohen Besuch vom damaligen Staatssekretär Dr. Waffenschmidt.

In den Folgejahren standen Auslandseinsätze, Bundeswettkämpfe und Einsätze zur allgemeinen Hilfeleistung wie z. B. Brückenbau oder die Bergung eines PKW in Eggestedt auf dem Terminkalender.

1985 beteiligte sich das THW zum ersten Mal am Vegesacker Hafenfest, sowie am Vegesacker Marktumzug. Hervorzuheben in diesem Jahr ist die Sprengung in der alten Wollkämmerei (BWK) in Blumenthal. Der 50 Meter hohe Schornstein und die Maschinenhalle wurden gesprengt.

Am 11.06.1988 feierte der OV Vegesack sein 30-jähriges Jubiläum, verzeichnete drei Bergungszüge und ein Wechsel des Ortsbeauftragten Günther Schröder stand bevor. Der neue Ortsbeauftragte ist seitdem Jürgen Dreyer.

1989 bewährte sich der neue Mastkoker bis heute beim jährlichen Setzen des Maibaums in Vegesack. Die Jugendgruppe des THW Vegesack erlangte beim 1. Bremer Landeswettkampf den erfolgreichen 3. Platz. Für den immer größer werdenden Ortsverband bekamen sie am Ende des Jahres zwei neue MKW's (Mannschaftskraftwagen).

Nach der Beseitigung der Sturmschäden 1990 in "Schmidts Kiefern" fuhr 1991 ein erster Hilfsgütertransport des THW nach Moskau. Einige heute noch aktive Helfer wie Hr. Henniger, Hr. Monsees und Hr. Schwark wurden 1991 mit dem Helferzeichen in "Gold mit Kranz" ausgezeichnet für die humanitäre Hilfe im Ausland.

1992 und 1993 folgt der 3. Konvoi mit Hilfsgütern nach Moskau, sowie humanitäre Hilfe in Kroation/Zagreb von einigen Helfern des OV Vegesack.

Am 13.11.1994 feierte die Jugend 10 Jahre aktive, qualifizierte und beständige Jugendarbeit in Bremen Vegesack.

1995 war es dann soweit, der Umzug von der Peenemünder Straße in die Togostraße, dem heutigen Sitz des THW, wurde vollzogen. In Folge dessen fusionierte der OV Vegesack (Nord) mit dem OV West zum heutigen Ortsverband Bremen-Nord. Symbolisch wurde der Ortsverband Bremen Vegesack am 01. Juli 1995 zu Grabe getragen.

 

 

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