„Juni Desaster“

Katastrophenschutzübung im und am Bremer Weserstadion

Bremen. Hunderte Komparsen und Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, THW und Rettungsdienste nahmen an einer Übung im Bremer Weserstadion teil, auch Bremens Staatsrätin für Inneres und Sport Karen Buse. Dienen sollte sie dem Test für den Ernstfall bei einem Fußballspiel und dem Zusammenwirken der Führungskräfte von Rettungs- und Hilfsorganisationen. Simuliert wurde eine Explosion durch Pyrotechnik mit 60 Verletzten und fünf Toten.

Und so spielte sich das Szenario am Samstag, 25.06.2011 im Weserstadion ab: Langsam füllte sich das Stadion, auch im Westblock 117 des Weserstadions. Die Werder Fans sind gut gelaunt und heizen mit lauten Klatschen, La-Ola-Wellen und Tröten die Stimmung an. Plötzlich steigen auf den oberen Rängen rote und orange Rauchwolken auf. Auf einmal explodiert irgendetwas. Hilfeschreie von verletzten und verängstigten Menschen vermischen sich mit dem nicht enden wollenden Gegröle der Fußballfans. Panik bricht aus. Fans stürmen orientierungslos durcheinander, einige stürzen und fallen über die Brüstung. Das Unglück fordert 60 Verletzte und fünf Tote. Ein Desaster, das Juni Desaster – doch zum Glück alles nur gestellt. Nach dem ersten Aufruhr zeigt sich ein dramatisches Bild. Zwischen den Bänken liegen Menschen mit seltsam verrenkten Gliedern und andere halten sich laut schreiend ihre verbrannten Körperteile oder blutigen Wunden. Die Ordner beginnen mit Erste Hilfemaßnahmen und führen einige Verletzte von den Rängen. Polizei und Feuerwehr erkämpfen sich den Weg durch die blockierenden Fans vor der Arena zu den Verletzten. Zugleich wollen Zuschauer von draußen immer noch auf die Tribünen und andere unbedingt raus.

Obwohl es sich nur um eine Übung handelte, wirkte die Situation täuschend echt. Rund 500 Komparsen der Bundeswehr, der Polizeischule und vom Technischen Hilfswerk (THW) sowie 500 Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei, THW und anderer Rettungsdienste waren an der Übung beteiligt. Das THW unterstützte zudem beim Transport der Verletztendarsteller und beim Aufbau von Zelten zusammen mit der Feuerwehr für die Verletztenbehandlung. Ebenso stellt die Fachgruppe Führung/Kommunikation des THW ihren Führungs- und Lageanhänger für die Übungsleitung zur Verfügung, sowie Manpower und Technik.

Das Fazit fiel insgesamt positiv aus: Im Großen und Ganzen ist man gut aufgestellt. Gleichzeitig bemängeln Polizei und Feuerwehr, dass es rund um das Weserstadion zu wenige Zufahrtswege und Freiflächen gibt. Dadurch werden Rettungseinsätze behindert, so die Bilanz der Einsatzleiter von Polizei und Feuerwehr. Nach einer detaillierten Analyse können jedoch erst Konsequenzen aus der Übung gezogen werden.


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