Weser,

Pumpeinsatz an einem niedersächsischen Wasserbauwerk

Am 29. Mai 2024 wurde unsere Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (WP) alarmiert, um im niedersächsischen Umland große Mengen Wasser aus einem Siel in die Weser zu leiten.

Aufgrund von Bauarbeiten an einem Auslassbauwerk war der direkte Weserzugang des Siels vorübergehend gesperrt. Der Regen der vergangenen Tage trug dann dazu bei, dass sich der Wasserstand in diesem Gewässer deutlich erhöhte. In der Folge drohte an einigen Stellen die Überflutung von Randgebieten. Da die bauseits bereits installierte Pumpleistung aufgrund eines technischen Defektes stellenweise ausfiel und sich eine Ersatzbeschaffung verzögerte, wurde das THW von den Verantwortlichen um Amtshilfe gebeten. Einsatzziel war die Entlastung des Deichvor- und Deichhinterlandes.

Gegen 14.00 Uhr erkundete unsere WP mit vier Einsatzkräften die Einsatzstelle. Weitere sechs Helferinnen und Helfer kamen um 15:30 mit dem Mannschaftslastwagen MLW4 und dem großen Stromerzeuger der Fachgruppe N (Notversorgung/Notinstandsetzung) hinzu. Die mit dem LKW Ladebordwand mitgeführte Drehkolbenpumpe vom Typ Börger (5000 l/min) wurde direkt nach der Erkundung einsatzbereit gemacht, um zügig mit den unterstützenden Pumparbeiten starten zu können. Mit dem Einsatz dieser Pumpe konnte die im Vorfeld bauseits installierte Pumpleistung wieder voll hergestellt werden.

Am frühen Abend wurde zwischen den Beteiligten und dem THW entschieden die Pumpenleistung noch einmal deutlich zu erhöhen, da die bis dato durchgeführten Arbeiten nur zu einer Stabilisierung des Wasserstandes im Siel geführt hatten.

Im Abendverlauf wurden daher zuerst vier weitere Tauchpumpen vom Typ WILO TP100 und TP80 mit einer praktischen Gesamtleistung von ca. 6000 l/min installiert. Später folgten drei weitere Tauchpumpen und eine Motorpumpe mit ebenfalls rund 6000 l/min Fördervolumen. Bei einer jeweiligen Pumpstrecke zwischen 10 und 50 Metern betrug die praktische Gesamtpumpleistung am Auslassbauwerk um 22:00 Uhr rund 28.000 l/min. In der Nacht blieben drei Helfende vor Ort, während die übrigen Helferinnen und Helfer in Ruhe gingen.

Mit dieser installierten Leistung gelang es den eingesetzten Kräften den Pegelstand über Nacht merklich zu senken. Gegen 4:00 Uhr wirkte diesem anfänglichen Erfolg aber eine erhöhte Hinterlandentwässerung durch das Pumpwerk im Deichdurchlass entgegen, welches das freiwerdende Volumen im Siel wieder befüllte.

Am Folgetag, dem 30.05.2024 wurde nach der internen Schichtübergabe in einer Strategiebesprechung mit allen Beteiligten festgelegt, dass eine verminderte Pumpleistung des Pumpwerks in Kombination mit einer Aufrüstung der Bauwerksumleitung unsere verbauten Leistungen verzichtbar machen würden. Da am späten Vormittag auch die zuvor defekte Pumpe wieder in den Einsatz gehen konnte, wurde dieser Zustand bis 15:00 Uhr getestet. Das Ergebnis war ein stabiler und kontrollierbarer Pegel. Im Anschluss konnten die noch fünf Einsatzkräfte mit dem Rückbau der diversen Pumpen und Schlauchleitungen starten.

Um 18:30 war die der Rückbau abgeschlossen. Nach dem Betanken der Fahrzeuge und Aggregate erreichte man gegen 20:15 wieder den Ortsverband. Um 23:00 Uhr war die Einsatzbereitschaft der Gruppe wieder hergestellt und die eingesetzten Kräfte konnten in den Feierabend gehen.

An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen beteiligten Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz in zwei Tagschichten und einer Nachtschicht. Wir danken auch dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee, Außenbezirk Farge und dem Unterhaltungsverband 78 für das entgegengebrachte Vertrauen und die reibungslose und gute Zusammenarbeit.


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